Patagoniens kleine Geschichten

Secret Santa Celebration
Es wurde unser erstes Weihnachten ohne Familie und Freunde. Weit entfernt am anderen Ende der Welt sollte es dieses Jahr keinen Weihnachtsbaum, keine Weihnachtsgans und auch kein gemütliches Beisammensein vor dem Kamin geben. Diese Tage auf unserer Reise hätten sehr einsam werden können, wenn wir nicht unsere tolle Crew bei uns gehabt hätten. Mit ein paar Weihnachtsdekorationen wurde aus Yana unser Christmasmobil und wir fuhren mit der zuvor zusammengestellten Weihnachtshitliste durch den Tag. Nachdem wir auf unserem Campingplatz alles hergerichtet hatten, versammelten wir uns zwischen den Zelten und veranstalteten bei strahlendem Sonnenschein eine Secret Santa Celebration. Nach altem Wichtelbrauch zog jeder aus der Gruppe einen Namen und besorgte für ein paar Dollar ein Weihnachtsgeschenk. Unser Weihnachtskobold Jaime durfte dann die Geschenke an die jeweilige Wichtel verteilen. Es wurde gelacht, gekichert und gegröhlt und als irgendwann der 8. oder 9. Patagonienkalender ausgepackt wurde, gab es kein Halten mehr. Die kulinarischen Präsente wurden herumgereicht und an Ort und Stelle vertilgt.

„Erlebe Geschichten, die du später gerne erzählst“

Capillas de Marmol
Ein oder zwei Tage nach Weihnachten verbrachten wir die Nacht an einer gemütlichen kleinen Campsite am „General Carrera“. Dieser See befindet sich sowohl auf chilenischer als auch auf argentinischer Seite. Er ist der größte See Chiles und mit einer Länge von 200 Kilometern der zweitgrößte Südamerikas. Hier findet man die Capillas de Mármol, skurille Felsinseln mit tiefen Grotten aus Marmor. Von Wind und Wasser geformt entstanden diese gewaltigen Höhlen, die ein tolles Farbspiel zaubern, wenn die Sonne ihre Strahlen ins Wasser taucht.

Da die Höhlen nur vom Wasser aus zu erreichen sind, ging es mit dem Boot raus auf den See und wir tauchten ein in eine andere Welt. Um uns rum glitzerte das azurblaue Wasser und wir glitten durch die verschiedenen Höhlen und konnten so die Marmorstruktur ganz nah betrachten. Das Wasser war so klar, dass man fast bis zum Boden schauen konnte.

Wieder durften wir ein kleines Naturjuwel entdecken, glücklich und mit funkelnden Augen ging es für uns zurück an Land.

Ein Gaucho namens Andi
Auf der Rinderranch „Cabalgate Aventura“ sollte es dann endlich passieren, Andi verwandelte sich in einem wahren Gaucho mit Pferd und allem Pi Pa Po. Und damit sah er auch schon sehr authentisch aus, wie er über den Hof schritt mit seiner Jeans, den Ledergamaschen, dem Helm und der blauen Regenjacke. Bereit die Herde von der Prärie nach Hause zu bringen. Das Gauchomädchen durfte an seiner Seite natürlich nicht fehlen und so schwang sich Tina gekonnt aufs Pferd und sie ritten gemeinsam dem Sonnenuntergang entgegen… Ok, ganz so war es nicht, aber ziemlich nah dran! ;)

Da aber auch ein Gaucho nicht nur von Luft und Liebe leben kann, gab es für die gesamte Truppe ein ausgezeichnetes Lammbarbecue, das von der Herrin des Hauses saftig serviert wurde. In geselliger Runde ließen wir den Abend bei dem einen oder anderen Gläschen Wein ausklingen.

Es grüßen aus der Ferne,
Tina und Andi von Itchy Feet

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