Alles prima in Lima
Das Abenteuer beginnt
Wir waren schon ganz schön aufgeregt, als wir um 8 Uhr vor der Tür von Julio standen, unserem ersten Couchsurfer, unsicher, ob wir nicht doch ein wenig zu früh sind. Nach mehrmaligem Klingeln öffnete uns ein verschlafen aussehender Gastgeber, den wir scheinbar aus dem Bett geholt hatten. :)
Nachdem wir ihm eine kurze Anlaufphase gegönnt hatten, zeigte er uns sein wunderschönes Paradies, in dem er mit seiner Familie lebt. Jeder Urwald würde vor Neid erblassen beim Anblick der Pflanzenvielfalt und dem außergewöhnlichen Vogelgezwitscher. Wir fühlten uns sofort sehr wohl.
Wir wollten es uns natürlich nicht nehmen lassen von einem waschechten Koch in die hohe Kunst der peruanischen Küche einweihen zu lassen. So zogen wir mit Julio los, um im nächsten Supermarkt alles für die Gerichte „Papa a la Huancaina“ und „Locro“ einzukaufen. Wir streiften durch die Vielfalt der verschiedenen Gemüse- und Früchtearten und waren ganz angetan von blauem Mais, Kochbananen und der süßen Granadilla. Am Abend hieß es für uns sowie Anna und Lina, zwei weitere Couchsurferinnen aus Deutschland, schnibbeln, stampfen und pürieren. Julio wirbelte wie ein Wilder durch die Küche und gab nach links und rechts Anweisungen, was wir tun sollten. Beim Rühren und Brutzeln lief uns schon das Wasser im Munde zusammen. Als wir dann endlich fertig waren, stürzten wir uns förmlich auf unsere Teller und es war nur noch unser genüssliches Schmatzen zu hören.
Für die nächsten beiden Tage hieß es Stadt erkunden und die Sonne genießen. Wir schlenderten an der Klippenpromenade von Miraflores entlang und gönnten uns erst einmal einen frischgepressten Shake mit Blick aufs Meer.
Die historische Altstadt, die mit ihrem teilweise restaurierten Zentrum in altem Glanz erstrahlt, erkundeten wir auf eigene Faust und probierten hierbei verschiedenste Streetfoodvariationen. Ein Abstecher in die Markthalle gab uns einen guten Einblick in die Essgewohnheiten der Peruaner.
Den letzten Nachmittag verbrachten wir mit Julio bei einer privaten Stadtführung durch die Viertel Miraflorens und Barranco. Diese liegen südlich der Altstadt am Steilufer des Circuito de Playas und der Costa Verde. Vorbei an hübschen Villen und gepflegten Grünanlagen kehrten wir im Stadtviertel Barranco in das Restaurant „El Muelle“ ein. Hier hatten wir die Möglichkeit verschiedenste Gerichte zu probieren und wir müssen zugeben, dass wir selten so gut und günstig Fisch gegessen haben.
In den Stunden vor unserer Abfahrt wollte uns Julio noch einen Einblick in das Nachtleben von Lima geben. In der Bar „Huaringas“ bedeutete dies für uns, dass wir in ein Pisco Sour Tasting gerieten und wir uns einmal durch die Karte tranken. Ohne eine weitere Spezialität sollten wir diese Stadt jedoch noch nicht verlassen. Julio alias Schumacher raste mit uns zu dem Restaurant „La Panka“. Hier futterten wir uns von einem leckeren Grillspieß zum anderen um uns beim Bezahlen erklären zu lassen, dass wir gerade Kuhherzen in den verschiedensten Variationen gegessen hatten.
In Lima hatten wir mit Julio den perfekten Start in Peru. Nun hieß es für uns gen Norden Richtung Huaraz. Dort werden wir hoffentlich unseren persönlichen Höhenrekord knacken.
Es grüßen aus der Ferne,
Tina & Andi von Itchy Feet
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