El Calafate – Moreno Glacier
Zu Besuch bei der weißen Schönheit
El Calafate gehört zum argentinischen Teil Patagoniens und ist die Hauptstadt der Region „Departamento Lago Argentino“. Nach den ersten Tagen im Zelt und der vollen Pracht der Natur Patagoniens stellte El Calafate einen großen Kontrast dar. Das Touristenstädtchen mit der langgezogenen Hauptstraße und seinen Souvenirläden, schicken Restaurants und Bankfilialen dient als Ausgangspunkt für den Besuch des gut erschlossenen Moreno-Gletschers. Dieser liegt im Nationalpark Los Glaciares und ist einer der größten Auslassgletscher in diesem Gebiet. Entgegen der meisten Gletscher zieht sich der Petito Moreno nicht zurück, die Eisproduktion und das Kalben* stehen in einem ähnlichen Verhältnis.
Die Kalbungsfront endet an einer kleinen Halbinsel, die sehr gut durch Busse erreicht werden kann. Durch die teilweise sogar Rollstuhlgerechte Infrastruktur mit ihren unterschiedlichen Besichtigungsplattformen hat sich dieser Gletscher zu einer der größten Touristenattraktionen Argentiniens entwickelt.
Er war natürlich auch das Ziel unserer Reise nach El Calafate und somit wurden wir nach einer Nacht in unserem Hostel von einem lokalen Tourenveranstalter abgeholt. Bevor es jedoch zum Gletscher ging, machten wir einen Stopp bei der Ranch „Estancia Rio Mitre“ und bekamen einen Einblick in das Leben und die Tierwelt dieser Region. Vor allem die recht zutraulichen Guanacos waren ein beliebtes Fotomotiv. Wie James aus unserer Gruppe jedoch feststellen musste, sollte man die süßen menschhohen Tiere meiden, wenn sie ihre Ohren aufstellen. Es kann sonst schnell mal zu einem Tritt oder einem Rempler kommen.
Nach dieser tierischen Begegnung erhaschten wir nach einer kurzen Fahrt die ersten Blicke auf den Petito Moreno. Weiß strahlend schlängelt er sich seinen Weg aus den Bergen in den Lago Argentino und bei dem Anblick der weiß/blau schimmernden Eisschollen bekommt man richtig Lust ins Wasser zu springen und rüber zu schwimmen. Die Lust verfliegt jedoch sehr schnell wenn man einmal kurz die Hand ins Wasser streckt. ;)
Die nächsten zwei Stunden waren wir damit beschäftigt den Gletscher von allen möglichen Positionen zu bewundern. Überall knackte und krachte es, als wenn er mit uns reden wollte und wir hofften, wie alle anderen Besucher, das Kalben aus nächster Nähe zu sehen. Leider knallt und platscht es meistens dann, wenn man genau in diesem Moment dem Gletscher den Rücken zugewandt hat. Nach dem Umdrehen sieht man dann meistens nur noch die gigantischen Wellen, die beim Eintauchen der riesigen Eismassen im Wasser entstehen. .
Nach dieser frostigen Begegnung wärmten wir uns mit einer heißen Schokolade auf und machten uns auf den Rückweg in unser Hostel.
Es grüßen aus der Ferne,
Tina und Andi von Itchy Feet
*Als Kalben wird das Abbrechen größerer Eismassen von im Meer oder Binnengewässern endenden Gletschern bezeichnet.
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