Durch den Norden Argentiniens
Reisebegleiter
Unser Plan, den wir mit Debbie und Manuela am Abend unserer Ankunft in Salta schmiedeten, klang eigentlich ganz gut. Wir stehen am nächsten Morgen auf und organisieren uns auf dem „Blue Market“ argentinisches Geld. Aber wir kennen ja die Sache mit den Plänen, erstens kommt es anders und zweitens – naja, ihr wisst schon…
„Manchmal musst du gehen,
um zu sehen, wer dir folgt.“
Geweckt wurden wir von heftigem Prasseln und wir wunderten uns, wieso um 7 Uhr morgens schon so viel Betrieb in unserem Hostel herrschte. Andi konnte es natürlich mal wieder nicht aushalten und wagte einen Blick nach draußen. Zu Tinas Verwunderung verschwand er auch gleich und sie sah nur noch, wie Andi zusammen mit dem Hostelbesitzer und anderen Gästen mit einem Besen bewaffnet gegen die Wassermassen kämpfte. Diese kamen gerade durch jedes Loch und jede Ritze im Dach und drohten den Innenhof des Hostels zu überfluten. Das Wetterphänomen „El Niño“ sorgte an dem Morgen für so heftige Regenfälle, dass in kürzester Zeit alle Straßenkreuzungen kniehoch überflutet waren.
Nachdem es im Laufe des Vormittags aufhörte, wagten wir die Fahrt mit dem Taxi zum Plaza de Armas. Hier wollten wir versuchen unsere US Dollar in Argis zu tauschen. Klang für uns am Anfang etwas zwielichtig, aber durch die wirtschaftliche Lage Argentiniens versuchen alle Einheimischen ihr Geld in eine sichere Währung zu tauschen und so ergeben sich erheblich bessere Wechselkurse, als wenn man zur Bank gehen würde. Das Problem bei Argentinischem Geld ist, dass man für 700 US Dollar einen ganz schönen Batzen Scheine bekommt. Es trägt nicht gerade zum Sicherheitsgefühl bei, wenn man mit Geldbündeln durch die Gegend laufen muss.
Wir verabschiedeten uns ein weiteres Mal von Debbie und Manuela und stiegen in unseren Bus nach Iguazu. Lieber Leser, schließe jetzt bitte mal kurz die Augen und stelle dir vor du sitzt in Deutschland in einem Bus und musst 26 Stunden mit diesem durch die Gegend fahren. Klingt irgendwie grauenhaft, aber mit den Bussen in Südamerika ist das garnicht so schlimm.
In Iguazu angekommen organisierten wir nach dem Einchecken erstmal den Besuch der Iguazu Wasserfälle für die kommenden Tage.
Mehr über dieses Spektakel erfahrt ihr hier:
https://anti-itchyfeet.com/portfolio/iguazu/
Da wir bei jedem Blick auf eine Speisenkarte aus allen Wolken fielen, fragten wir bei unserem Busticketverkäufer nach einem Localplace mit gutem und günstigem Essen. Nach dem Essen gingen wir nochmal bei ihm vorbei, nur um uns für diesen Tipp zu bedanken!
Itchy Feet Insider: Das „Feirinha“ ist kein spezielles Restaurant, sondern eher ein Markt, auf dem man Delikatessen kaufen kann. Von Oliven, über Käse, Salamis und Kuchen kann man hier alles in rauen Mengen mit nach Hause nehmen oder direkt in den kleinen Restaurants essen. Uns hat es hier so gut geschmeckt, dass wir am zweiten Abend erneut hier essen gingen. (Adresse: Av. Brasil)
Nach dem feucht-heißen Klima im hohen Norden von Argentinien sollte es für uns nun zu unserem letzten Stopp vor der großen Patagonienrundreise gehen. In Buenos Aires suchten wir uns mit dem Hostel „Portal del Sur“ eine zentrale und preislich vernünftige Unterkunft mit super Dachterrasse. Von hier aus erkundeten wir die Innenstadt.
Im Laufe des ersten Tages bekamen wir dann eine sehr schöne Nachricht von Debbie und Manuela: „Steigen jetzt in den Bus nach Buenos Aires, sucht schonmal ein gutes Steakhaus raus.“ Wie das so auf Reisen ist, haben sich die Pläne der Beiden geändert und sie entschieden sich noch ein paar Tage mit uns in Buenos Aires zu verbringen. Wir haben uns darüber sehr gefreut und gleich mit den Recherchen begonnen.
Itchy Feet Insider: Wenn wir in Deutschland mit Flipflops und Backpackerkleidung in ein sehr nobel aussehendes Restaurant marschiert wären, dann hätten uns die Gäste vermutlich schräg angeschaut und die Nase gerümpft. Im „The New Brighton“ hingegen sind die älteren Herren beim Anblick der drei Grazien erstmal aufgestanden und haben diese mit einem Lächeln und ein paar netten Worten begrüßt. Nach diesem herzlichen Empfang nahmen wir den kostenlosen Champagner freudig entgegen und bestellten uns jeweils ein 400g Rinderfilet Steak. Ohne das exzellente Süßkartoffelpüree jetzt zu vernachlässigen, können wir ohne langes nachdenken sagen, dass dieses Stück Fleisch das beste Steak war, was wir bisher in unserem Leben gegessen haben.
Nach diesen letzten Tagen ging es für uns mit dem Flieger weiter nach Ushuaia. Von hier startete unser Abenteuer durch Patagonien.
Es grüßen aus der Ferne,
Tina und Andi von Itchy Feet
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